18. März 2025

Sahara in the Atlantic

 


The wind carries fine dust, not from here. The sun casts long shadows on the hills. Volcanic ash, lava gravel, sparse shrubs clinging where nothing else will grow. The Atlantic rolls onto the shore in long waves.

 


Up on the cliff, temporary nomads. They cook on gas stoves, surf the waves, sit facing the horizon. Below, between black lava rocks, a man steps into the water with a surfboard. He does not hesitate, throws himself into the wave. Seconds later, a breaker, a surge, then he glides through the blue as if it were easy.


 

The landscape is raw. No trees, no shelter. Only sky, wind, and stone. A few footprints in the sand, soon to be erased. For a moment, I think: If tanks roll through Central Europe, one could come here, with a surfboard in the luggage. To the edge of the world. As long as such an edge still exists.


 



2. Januar 2025

Das Jahr begann grau

Der Himmel war schwer und wolkenverhangen, die Luft feucht und kalt. Es war einer dieser Tage, an denen die Welt wie in Watte gehüllt scheint, ohne dass sie wärmer wird. Es war der erste Tag des Jahres 2025.




Die Felder waren karg, die Sonnenblumen abgestorben, niemand hatte sie geerntet. Am Horizont zog ein Regionalzug vorbei, ein roter, flüchtiger Kontrast in der grauen Welt. Ich folgte dem Pfad am See, vorbei an Schilf, das sich im Wind bog.




Die Straße war gesäumt von knorrigen, alten Bäumen, deren Äste sich in den Himmel reckten. Das Jahr war zu Ende gegangen, ohne viel Gutes zu hinterlassen. Die Stille war drückend, wie ein Schatten, der über allem lag.




Ein Haus stand am Feldrand, einsam und unaufgeregt. In einem Fenster brannte Licht. Die roten Ziegel und die Weiden drumherum wirkten freundlich, aber verhalten. Es war, als hätte der See das Dorf in einen tiefen Winterschlaf gezogen. Der Blick über die weiten Felder hin zum Horizont ließ mich an die vielen leeren Versprechen denken, die die letzten Jahre geprägt hatten.



Am Ufer bog sich das Schilf im Wind. Bewegung und Stillstand. Ich setzte mich auf eine Bank am Ufer. Von hier aus war die Welt groß und still, die graue Wolkendecke über mir endlos. Ich dachte an eine Zeile von Hans-Eckart Wenzel: "Alles, was jetzt noch kommt, wird schlimmer sein, als was war."


Die Straße durchs Dorf war leer. Kein Mensch, keine Stimme. Nur das Krächzen eines Raben irgendwo in der Ferne. Ich ging zur Bushaltestelle.