Спасибо солдатам Красной Армии |
8. Mai 2014
Wir sehen zuerst, was wir sehen wollen
Wir sehen zuerst, was wir sehen wollen. Dann hören wir, was wir
hören wollen. Dann folgt sehr lange nichts. Und dann, irgendwann,
kommt die Wahrheit. So ähnlich sagt es ein FBI-Beamter in Tom
Tykwers Polit- und Bankenthriller The
International von 2009. Überhaupt enthält der Film dank
Drehbuchautor Eric
Warren Singer einige grandiose Dialoge. Über unsere
Wahrnehmungsstörungen bei der Suche nach der Wahrheit stolpere ich
in diesen Tagen öfters. Bereiten große Teile der Massenmedien einen
Krieg vor? Ein Kollege und guter Freund, einer der hellsten Köpfe
und besten politischen Analytiker, die ich kenne, sagt nein. Ich
reibe mir die Augen. Offenbar sitzen wir jeder in einem anderen Film.
Weder Deutschland, noch die USA, weder Nato noch EU haben Interesse an einem militärischen Konflikt mit Russland, sagt mein Freund. Offenbar ist "Krieg" für ihn nicht unterhalb eines thermonuklearen Konflikt mit Interkontinentalraketen und nuklearem Overkill denkbar. So gesehen mag mein Freund recht haben. Hoffe ich wenigstens.
Leider ist ihm entgangen, dass das deutsche Verteidigungsministerium - unter, sagen wir mal: eigenwilliger Auslegung eines OSZE-Dokuments - bereits deutsche Militärberater in die Ukraine geschickt hat, was nur aufflog, weil sie sich von Rebellen haben erwischen lassen. Auch wenn man sie uns zunächst als "OSZE-Beobachter" und später - noch irrer - als "Diplomaten" unterjubeln wollte: Es ist klar, dass sie dort waren, um die Lage in der Ostukraine auszukundschaften, Stellungen der Rebellen zu rekognoszieren - nun, kurzum, die Regierung in Kiew im Bürgerkrieg zu unterstützen. "Wir" sind also bereits Kriegspartei. Man kann das natürlich auch anders sehen. Gar nicht zum Beispiel.
Weder Deutschland, noch die USA, weder Nato noch EU haben Interesse an einem militärischen Konflikt mit Russland, sagt mein Freund. Offenbar ist "Krieg" für ihn nicht unterhalb eines thermonuklearen Konflikt mit Interkontinentalraketen und nuklearem Overkill denkbar. So gesehen mag mein Freund recht haben. Hoffe ich wenigstens.
Leider ist ihm entgangen, dass das deutsche Verteidigungsministerium - unter, sagen wir mal: eigenwilliger Auslegung eines OSZE-Dokuments - bereits deutsche Militärberater in die Ukraine geschickt hat, was nur aufflog, weil sie sich von Rebellen haben erwischen lassen. Auch wenn man sie uns zunächst als "OSZE-Beobachter" und später - noch irrer - als "Diplomaten" unterjubeln wollte: Es ist klar, dass sie dort waren, um die Lage in der Ostukraine auszukundschaften, Stellungen der Rebellen zu rekognoszieren - nun, kurzum, die Regierung in Kiew im Bürgerkrieg zu unterstützen. "Wir" sind also bereits Kriegspartei. Man kann das natürlich auch anders sehen. Gar nicht zum Beispiel.
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